Ausstellung

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Monica Germann & Daniel Lorenzi
dreht sich die spiegelkugel zum punktlicht

23.2. — 19.5.2019

von der Decke hängende Konstruktion mit Spiegelkugeln'

Monica Germann & Daniel Lorenzi: Planets dark/Planets bright , Installationsansicht, MEWO Kunsthalle

Tuschezeichnung mit grau-grünen Linien

Monica Germann & Daniel Lorenzi, Saturation hue green, Tusche auf Papier, 30,5 × 23 cm

Seit vielen Jahren setzen sich Monica Germann und Daniel Lorenzi mit großer Konsequenz mit Zeichnung, Malerei, Rauminstallation, Objekt, Video und Musik auseinander. Das mannigfaltige Werk lässt sich in seiner Fülle kaum fassen. Ein Zusammenhang ergibt sich jedoch aus dem gemeinsamen Klang der einzelnen Arbeiten.

Großformatige Malereien auf mit Silberfarbe grundierter Leinwand zeigen Kreise, und dazwischen sogenannte ›Smileys‹ (welche in den 1980er Jahren als Erkennungszeichen der Musikbewegung Acid House populär wurden, die aber als Zeichen und Phänomene schon auf Ludwig Wittgenstein zurückgehen und heute als Emojis allgegenwärtig geworden sind), neben weiteren geometrischen Mustern, die sich zum Teil als Verbundsteine (jenen Grundelementen der Verödung mitteleuropäischer Auffahrten und Höfe) identifizieren lassen. In diesen Arbeiten finden sich einige simple geometrische Formen, die aus wenigen Strichen zusammengefügt sind, aus denen sich große gesellschaftliche Themen eröffnen, wie die fortschreitende Flächenversiegelung in unseren Städten und die digitale Kommunikation.

Daneben hängen präzise gezeichnete kleinere Arbeiten, Aquarelle, in denen Linienstrukturen mit Bleistift vorgegeben sind und die dann der Reihe nach immer wieder mit einer dünnen Tuschlasur übermalt wurden. Aus einfachen Linien enstehen durch die stetige Verdichtung der Farbe plötzlich dreidimensionale Bilder. Die Struktur erhebt sich hier zum Objekt und drängt sich fast aus dem Papier heraus.

Realistische Wandzeichnungen ergänzen das Œuvre, ebenso wie dreidimensionale Objekte – aus Holz und Metall –, die wie die Leinwände und die Aquarelle auf die Modernismen der Abstraktion verweisen. Diese Arbeiten sind deshalb so faszinierend, weil sie die Kunstgeschichte ebenso wie die Geschichte der künstlerischen und kulturellen Sozialisation ihrer Schöpfer in sich tragen und trotzdem aktuell und zeitgenössisch frisch wirken.
Zur Ausstellung werden Monica Germann & Daniel Lorenzi eine Wand im Eingangsbereich der MEWO Kunsthalle gestalten. Dieses Wandbild wird diesen Ort für die Dauer von zwei Jahren, bis zum Frühjahr 2021, visuell prägen.

Monica Germann & Daniel Lorenzi haben an der Zürcher Hochschule der Künste studiert. Seit 1995 arbeiten sie gemeinsam in den unterschiedlichsten Medien und Formaten. Zahlreiche Ausstellungen haben ihr Werk dem schweizerischen und internationalen Publikum näher gebracht. In den letzten Jahren hatten sie Atelierstipendien in Berlin (2013) und New York (2016). Monica Germann & Daniel Lorenzi leben in Zürich.

Ausstellungsansicht mit Rauminstallation

Ausstellungsansicht mit Rauminstallation