23.9.17 — 14.1.2018
Max Unold/Gustave Flaubert: Die Legende von St. Julian dem Gastfreundlichen (1924)
Max Unold/Curt Visel: Von dem harten Orden der Eh – ergötzliche und erbauliche Historien von listigen Weibern und frechen Buhlern, Advokaten, Bauern und Medicis, von Hoffart und Trunkenheit und allerlei Narretei. Altdeutsche Schwänke. (1966)
Zeitlebens war Max Unold als Illustrator tätig. Die Liste der von ihm bebilderten Publikationen ist beträchtlich. Schon während seines Studiums fertigte er Vignetten zum Alten Testament (1908) und zu Peer Gynt (1910). Danach veröffentlichte er Illustrationen zu einigen Klassikern – hier ist Die Judenbuche von Annette von Droste-Hülshoff (1921) zu nennen, die bis heute mit den Illustrationen Unolds verlegt wird – sowie zu obskureren Titeln.
Diese Auftragsarbeiten trugen kontinuierlich zu Unolds Auskommen bei, und es ist bemerkenswert, dass die Liste selbst in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur nie abreißt und hier auch einige eher zweifelhafte Titel enthält – z.B. die Phantasien aus dem Rucksack von Max Geisenheyner (1942).
Neben Auftragsarbeiten bebilderte Unold auch die Bücher enger persönlicher Freunde, wie Georg Brittling, und natürlich seine eigenen literarischen Arbeiten.
Max Unold (*1885 in Memmingen, †1964 in München) gilt als bedeutender Vertreter der ›Neuen Sachlichkeit‹. Nach dem Studium der Klassischen Philologie und der Ausbildung an der Münchner Akademie war Unold 1913 einer der Mitbegründer der Münchner Neuen Secession, der er später – bis zur zwangsweisen Auflösung 1936 – auch als Präsident vorstand. 1927 wurde er an der Münchner Akademie zum Professor ernannt. Ab 1945 war er Präsident des Berufsverbandes Bildender Künstler in München.
Der umfangreiche Nachlass Max Unolds gehört zum Bestand der MEWO Kunsthalle; er wird hier kunsthistorisch aufbereitet und durch Ausstellungen wie auch Publikationen erschlossen.