26.10.2013 — 6.1.2014
Thomson & Craighead: Flipped Clock, 2013
Thomson & Craighead: Broken Webcams, 2013, Installation
Das britische Künstlerpaar Thomson & Craighead nutzt Technologie als ein Medium, um grundlegende Fragen für die Gegenwart neu zu stellen. Viele ihrer Arbeiten befassen sich mit Live-Netzwerken wie dem Internet und damit, wie diese unser Verständnis unserer Situation und der uns umgebenden Welt verändern.
Thomson & Craighead verknüpfen über das Internet verfügbare Informationen mit realen Erfahrungen. So werden in der Filmarbeit Flat Earth die an und für sich neutralen Bilder von Aufklärungssatelliten mit den subjektiven Texten von Bloggern kombiniert und wandeln sich für die Betrachter dadurch zum Bestandteil einer emotionalen Erzählung. Die aus vielen Einzelbildern bestehende Videoarbeit Horizon trägt in Echtzeit Webcam-Aufnahmen aus den unterschiedlichen Zeitzonen zusammen und liefert ein eindrückliches Bild der sich mit uns drehenden und durch Tag und Nacht bewegenden Erde.
Die Arbeiten von Thomson & Craighead verorten uns. Sie bieten uns eine Perspektive auf die Welt, die nicht immer mit unseren vorgefassten Erwartungen übereinstimmt, und die auch nicht der Komik entbehrt: Das Hinweisschild Hier, an der Straße vor der MEWO Kunsthalle positioniert, weist genau nach Norden und damit über beide Pole genau wieder auf uns, wie wir von uns selbst 40.008 km entfernt stehen.
Jon Thomson (*1969 in London) und Alison Craighead (*1971 in Aberdeen) arbeiten mit Video, Sound, Bildhauerei, Installation und dem Internet. Sie haben am Duncan of Jordanstone College of Art in Dundee studiert und arbeiten seit 1993 gemeinsam als Thomson & Craighead. Jon Thomson unterrichtet an der Slade School of Fine Art und Alison Craighead an der University of Westminster und am Goldsmiths College. Sie leben und arbeiten in London sowie in Kingussie, im Schottischen Hochland.
Thomson & Craighead: The Time Machine in alphabetical order, 2010, video
Die Ausstellung wurde von Sarah Cook und Axel Lapp kuratiert. Sie wird großzügig unterstützt von Creative Scotland und British Council (Creative Futures in Germany).