8.7.—9.10.2022
Eröffnung Donnerstag, 7.7.2022, 19 Uhr | Eintritt frei!
Justin Hofer am zweiten Tag des Schlachtens von eierlegenden Hühnern. In der Deerboine Colony und Souris River Colony werden an zwei Tagen etwa 11.000 Hühner geschlachtet. Die Arbeit ist hart und nicht besonders appetitlich.
Deerboine Colony. 2015
Bethany Hofer im Garten der Kolonie nach dem Pflanzen der Gurken im Regen.
Deerboine Colony, 2019
Kinder spielen Fangen auf einer Pyramide aus Strohballen, unter einem Regenbogen nach einem leichten Regenschauer an einem warmen Augustabend.
Spring Valley Colony, 2010
Die Hutterer formten sich während der Reformation zu Anfang des 16. Jahrhunderts als radikale Gruppierung der Täuferbewegung im heutigen Gebiet von Süddeutschland, Österreich und der Schweiz. Sie bekannten sich zum Leben in einer urchristlichen Gütergemeinschaft, bis heute bildet die wörtliche Auslegung der Bibel die Grundlage ihres Gemeindelebens. Ihre Traditionen waren über die Jahrhunderte wenigen Veränderungen unterworfen. Noch heute sprechen sie einen bairisch geprägten oberdeutschen Dialekt.
Nachdem die Wirren von Reformation und Gegenreformation kaum Spielraum für eigenständige Gruppierungen ließen, siedelten die Hutterer im Laufe des 16. Jahrhundert im toleranteren Mähren und in Niederösterreich. Mit Beginn des Dreißigjährigen Krieges (1618–1649) waren sie dort zunächst den Angriffen von marodierenden Landsknechten ausgesetzt, 1622 wurden sie des Landes verwiesen. Ihre Migrations- und Vertreibungsgeschichte führte sie nach Ungarn und in die Slowakei, später in die Walachei und nach Russland. 1874 entschied sich die Gemeinschaft der Hutterer, nach Nordamerika auszuwandern. Dort leben sie vorwiegend in Kanada, aber auch im Norden der USA gibt es Niederlassungen.
Tim Smith (*1978) ist ein kanadischer Fotograf. Seit 2009 besucht er immer wieder hutterische Gemeinschaften im Bundesstaat Manitoba und dokumentiert deren Leben zwischen Tradition und Moderne.