1.6. & 25.9.2016
Max Pöppel, Knabe, Bronze, 20 cm hoch, Schenkung von Albrecht Widmann
Max Unold, Hafen mit Leuchtturm (Ausschnitt), 1948, Öl auf Leinwand, 50 × 60 cm, Leihgabe der Bundesrepublik Deutschland
Die Sammlung wächst!
Immer wieder kommen neue Arbeiten hinzu. Kontinuierlich bemühen wir uns darum, die Sammlung zu Memminger Künstlerpersönlichkeiten zu ergänzen und sinnvoll zu erweitern. In dieser Ausstellung präsentieren wir nun Arbeiten von Max Unold und Max Pöppel, die der MEWO Kunsthalle aus Privatbesitz zur Verfügung gestellt wurden, sowie das Bild Hafen mit Leuchtturm von Max Unold, das den Memminger Bestand seit kurzem als Dauerleihgabe der Bundesrepublik Deutschland ergänzt.
Max Pöppel (* 1909 in Memmingen, † 1989 in Memmingen) ist einer der bedeutendsten Memminger Künstler des 20. Jahrhunderts, seine Skulpturen prägen das Stadtbild bis heute. Bekannte Arbeiten sind der Fischerbrunnen auf dem Schrannenplatz oder die Marktfrauen am Kräutlesmarkt in der Kalchstraße. Die Kreuzabnahme in der Aussegnungshalle des Friedhofs erklärte Max Pöppel, als ihm 1968 der Kunstpreis der Stadt Kempten verliehen wurde, zu seinem »liebsten Werk«. Für viele aus der Bürgerschaft war diese Monumentalplastik am Ende der 50er Jahre jedoch noch zu modern. Heute gilt sie als eine seiner besten Arbeiten.
Schon im väterlichen Betrieb ließ sich Max Pöppel von der Bildhauerei faszinieren. Aber nicht nur die Gestaltungsmöglichkeiten des Steins weckten sein Interesse. In Goslar ließ er sich zum Holzbildhauer ausbilden, und erarbeitete sich damit ein solides handwerkliches Fundament. Dann folgte die Staatsschule für angewandte Kunst in München und schließlich das Studium an der Akademie der bildenden Künste. Noch geschult im Geiste des Historismus von seinem Lehrer Josef Wackerle an der Akademie der bildenden Künste in München, fand Max Pöppel seinen künstlerischen Weg in der zunehmenden Abstraktion der Form.
Max Unold (* 1885 in Memmingen, † 1964 in München) gilt als ein bedeutender Vertreter der ›Neuen Sachlichkeit‹.
Nach dem Studium der Klassischen Philologie und der Ausbildung an der Münchner Akademie war Unold 1913 einer der Mitbegründer der Münchner Neuen Secession, der er später – bis zur zwangsweisen Auflösung 1936 – auch als Präsident vorstand. 1927 wurde er Professor an der Münchner Akademie, von 1945 bis 1961 war er Präsident des Berufsverbandes Bildender Künstler in München. Von 1947 bis 1957 war Unold auch Mitglied des Bayerischen Senats und war zudem in der deutschen UNESCO-Kommission tätig.