6.5. — 27.9.2015
Grafische Blätter von Maria Katharina Prestel (1747–1794) und Johann Gottlieb Prestel (1739–1808) aus dem Besitz der Vereinigten Stipendienstiftungen Memmingen
Johann Gottlieb Prestel: Appelles malt die schöne Kampaspe (nach Raffaele Motta da Reggio), 1778
Johann Gottlieb Prestel (* 1739 in Grönenbach; † 1808 in Frankfurt a. M.) ging in seiner Heimatstadt zunächst bei einem Schreiner in die Lehre und wirkte dabei an der Ausgestaltung der Benediktiner-Abtei Ottobeuren mit. 1760 führten ihn seine Studien zum ersten Mal nach Italien, wo er auch die Jahre 1762 bis 1769 verbrachte. 1769 ließ er sich in Nürnberg nieder. Maria Katharina Prestel, geb. Höll (* 1747 in Nürnberg; † 1794 in London), seine spätere Ehefrau, wurde dort seine Schülerin. Nach der Eheschließung im Jahr 1772 eröffneten sie gemeinsam eine Werkstatt für Reproduktionen und auch eine Galerie. In der Folge entstand eine Vielzahl von Mappenwerken mit Reproduktionen Alter Meister. 1782 ziehen sie in Folge einer finanziellen Notlage nach Frankfurt und trennen sich wenige Jahre später. Maria Katharina Prestel siedelt 1786 nach London über, wo sie eigenständig als Künstlerin arbeitet und 1794 mit 46 Jahren stirbt. Johann Gottlieb Prestel setzt seine Arbeit als Kupferstecher fort und stirbt 1808 im Alter von 69 Jahren.
Die Sammlung Prestel ging im Jahr 2003 aus der Hand des Sammlerehepaares Dr. Walter Prestel und Hildegard Prestel an die Vereinigten Stipendienstiftungen Memmingen über und wird in der MEWO Kunsthalle aufbewahrt.
Die Ausstellung wird präsentiert von der Memminger Wohnungsbau e. G. und der MEWO Kunsthalle im Parishaus Memmingen.