12.10.2013 — 6.1.2014
Teddy Rosé, Raubtierdompteur, Circus Stey (Schweiz), 1974
Mimi Paolo, Seiltänzerin, Varieté Hansa-Theater Hamburg, 1971
Über dreißig Jahre seines Lebens hat der Fotograf Dieter Preiß die Welt der Artisten auf und hinter der Bühne dokumentiert.
Seine Fotografien halten geglückte Momente einer flüchtigen Kunst fest. Durchweg in Schwarz-Weiß reduzieren sie die knallig bunte Welt der Akrobaten, Clowns und Tierlehrer auf präzise grafische Formen. Fliegende Äpfel einer Jongliernummer werden zu karikaturartig herausfallenden Augäpfeln des Jongleurs. Schöne Artistinnen voller Anmut spielen unschuldig mit ihrer Weiblichkeit. Uralte Löwen stürzen sich spindeldürren Dompteuren entgegen. Der große Clown Charlie Rivel zeigt sich im intimen Zwiegespräch mit dem Zeichner Wilhelm M. Busch, glücklich strahlt die Seiltänzerin Mimi Paolo aus luftigen Höhen, während sich in den Augen der kleinwüchsigen Jacqueline Scholz ihr allzu früher Tod in den Pranken eines Tigers abzuzeichnen scheint.
Die Ausstellung zeigt Fotografien und erzählt Geschichten aus Zirkus und Varieté. Sie ist ein Projekt mit Studierenden des Studiengangs Literatur-Kunst-Medien der Unversität Konstanz unter Leitung von Albert Kümmel-Schnur.
Dieter Preiß (* 1942 in Breslau) studierte nach einer Schriftsetzerlehre an der Werkkunstschule in Hamburg und arbeitete danach als Fotograf und Grafiker. Von 1970 bis 1995 war er Fotograf am Varieté Hansa-Theater in Hamburg, in den 80er Jahren reiste er zudem mit den Zirkussen Stey und Fliegenpilz durch die Schweiz. Seit 2004 verbindet Preiß die Fotografie mit anderen künstlerischen Techniken und Elementen.