Ausstellung

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Gili Avissar: Schwarze Zunge

16.6. — 14.10.2018

Person in einem Kleid aus schwarzer Folie vor leeren Vitrinen

Gili Avissar: Schwarze Zunge (Performance), 2018

Fotografie einer Rauminstallation aus Stoffcollagen

Gili Avissar: Schwarze Zunge, 2018 (Installationsansicht)

Die bunten Stoffe in Gili Avissars Werken sind zu raumgreifenden Installationen vernäht. Sie hängen von Gerüsten und teilen den Raum wie Wände. Aus den Objekten stülpen sich weitere Formen hervor, zuweilen sind diese befüllt, beschwert oder mit Seilen und Schnüren im Raum verknüpft. Die Muster und Texturen der verschiedenen Stoffe verbinden sich in den Installationen zu flirrenden Collagen.
Gili Avissar arbeitet kontinuierlich an und mit diesen Objekten. Ständig verändert er sie und bringt sie in einen neuen Zusammenhang. Fast kann man diese Arbeitsweise als organisch bezeichnen. Alte Arbeiten variiert er immer wieder aufs Neue, er zerteilt sie oder näht sie ganz in einen anderen Zusammenhang ein. Jede Raumsituation erfordert für ihn auch neue Arbeiten. Die Werke sind abstrakt. Nur gelegentlich sind Darstellungen zu erahnen. Die aus Stoff genähten Bilder von Augen bilden das Zentrum zweier Arbeiten. Sie blicken aus den Objekten heraus, so als ob sich dahinter ein riesenhaftes Wesen verbärge. Die Stoffskulpturen werden so zu den Kostümen unheimlicher Gestalten. Die Objekte erhalten ein Eigenleben.
Kostüme sind ein wichtiger Teil der Arbeit von Gili Avissar. Parallel zu den großen Arbeiten entstehen immer auch Kostüme für Menschen, die dann in Performances in den Ausstellungsräumen getragen werden. Die Lust an Verkleidung, der Veränderung ist allgegenwärtig. Schon häufig hat er mit Theater- und Tanzproduktionen zusammen gearbeitet und Kostüme und Rauminszenierungen entworfen. Seine großen Installationen kostümieren den Raum, sie verkleiden ihn als Ort ästhetischer Kreativität, zur Bühne.

Zur Eröffnung der Ausstellung am 15. Juni 2018 gibt es eine Performance von Gili Avissar, Stephanie Müller (rag*treasure) und Miriam Haltmeier.

Gili Avissar (*1980 in Haifa) studierte an der Bezalel Academy of Art and Design in Jerusalem, an der Glasgow School of Art und der Bezalel Academy of Art and Design in Tel Aviv. Stipendienaufenthalte brachten ihn in den letzten Jahren unter anderem nach Düsseldorf, Leipzig, Paris und Prag. Er lebt in Tel Aviv.
Zur Vorbereitung dieser Ausstellung verbrachte er zwei Monate in Memmingen.

Mit freundlicher Unterstützung der
Deutsch-Israelischen Gesellschaft e. V.
Memmingen und Kempten-Allgäu.

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