Ausstellung

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Elmar Haardt:
Land of Dreams

5.2.2022 — 12.6.2022

Blick aus der Vogelperspektive über eine Stadt mit Hochhäusern und Bergen im Hintergrund

Elmar Haardt: Bernal Heights, aus der Serie ›Land of Dreams‹, C-Print, Diasec, 200 × 245 cm

Blick von einer Anhöhe über eine Stadt mit Hochhäusern und Bergen im Hintergrund

Elmar Haardt: Griffith Park, aus der Serie ›Land of Dreams‹, C-Print, Diasec, 200 × 245 cm

Seit hunderten von Jahren machen sich Menschen aus aller Welt auf den Weg, in den Vereinigten Staaten von Amerika ein besseres Leben zu finden. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten mit seinen weitläufigen Landschaften und pulsierenden Metropolen wurde für viele zum Sehnsuchtsort. Die Aussichten, dort alles erreichen zu können, stellten sich allzu häufig als Zerrbild großer Versprechungen heraus. Statt Hoffnung fanden viele nur Ernüchterung vor. Nicht zuletzt waren es vor allem untragbare Zustände und Perspektivlosigkeit in den Herkunftsländern, die viele Menschen dazu bewog in die USA zu flüchten.

In seiner Serie ›Land of Dreams‹ porträtiert Elmar Haardt dieses Land mittels großformatiger Panoramen. Für deren Produktion betreibt der Künstler einen enormen Aufwand. Tagelang sucht er nach dem geeigneten Bildausschnitt, dann erstellt er mittels seiner Plattenkamera zahllose analoge Teilaufnahmen, die er schließlich am Computer digital zu einem Ganzen montiert. Die daraus resultierende, durchgängige Schärfe und der enorme Detailreichtum irritieren und überwältigen die Betrachter*innen gleichermaßen.

Elmar Haardts Fotografien sind genaue Studien des Landes, sie konfrontieren uns mit dessen äußeren und daran ablesbar auch inneren Zustand. Er zeigt die Bruchlinien und die Zerrissenheit einer in zwei Lager geteilten Gesellschaft, den Traum der großen Versprechen genauso wie die Einzelheiten der gelebten Realitäten. Seiner Kamera entgeht nichts, keine zerstörte Natur, keine Industriebrache und keine Ruine – und was auf den ersten Blick wie Landschaftsfotografie erscheint, ist eine bildgewordene Analyse der amerikanischen Gesellschaft.

Elmar Haardt wurde 1974 in Essen geboren. Er studierte von 1996 bis 1998 Empirische Kulturwissenschaft und Amerikanistik an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen, von 1998 bis 2003 Europäischen Ethnologie, Soziologie und Philosophie an der Humboldt-Universität in Berlin und von 2003 bis 2006 Fotografie an der von Arno Fischer gegründeten Fotoschule »Fotografie am Schiffbauerdamm«, Berlin. Er lebt in Berlin.